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Bühnentechnik

Bühnenober- und –untermaschinerie

Zu diesen Einrichtungen zählt man die technische Ausstattung eines Hauses, welche fest eingebaut und installiert wurde. Diese Technik hat den Vorteil, dass sie meist „auf Knopfdruck“ betriebsbereit ist und zügige Auf- und Abbauzeiten ermöglicht. Die Einrichtungen findet man überwiegend in Theatern, Stadthallen, Kulturhäusern und Kongresszentren.

 

In der Theatergeschichte entstanden, bedingt durch die Wünsche nach Verwandlungen in szenischen Abläufen, immer komplexere Festeinbauten in der Theatertechnik.

Gewaltige Stahlkonstruktionen werden von Namenhaften Firmen die überwiegend im Brücken- und Stahlbau von Industriebauten tätig sind, in Bühnenhäuser eingebracht. Es gibt jedoch für die Bühnenkonstruktionen die besondere Bedingung nach (fast) geräuschloser Bewegung im Betrieb. Das stellt besondere Anforderungen an diese Technik.

Komplizierte elektronische Steuerungen ermöglichen zeit- und punktgenaue Programmierungen der bewegten Technik durch z.B. Lasermesseinrichtungen. Diese Systeme werden mit unterschiedlichen Antriebsvarianten eingesetzt. Antriebe mit Zahnstangen, Spindeln, Triebstock, pneumatisch oder hydraulisch.

Die Theater arbeiten heute jedoch auch mit nicht unerheblicher „handbetriebener“ Technik, wie z.B. Handkonterzüge mit Gegengewichten, von Hand bewegte Bühnenwagen usw.

Viele fleißige Hände der Bühnentechniker sind bei den Inszenierungen im Einsatz. Die Organisation und Koordination der Abläufe bedarf so einer exakten Planung.

Einrichtungen sind beispielsweise:

Obermaschinerie (Oberbühne)

Laststangen, Maschinenzuganlagen (Panoramazüge, Rundstangenzüge, Rundhorizonte), Handkonterzüge, Punkt- und Kettenzüge, Portalbrücken und Portaltürme, Vorhangzugsysteme, Deckenklappen, fahrbare Brücken / Portale, Orchestermuschel, Trennwandanlagen, Leuchtenhänger, Schnürboden, Arbeitsgalerien, Flugwerke….

Untermaschinerie

Orchestergraben, Drehscheiben, Versenkeinrichtungen, Personenversenkungen, Bühnenhub- und Teleskoppodien, Scherenpodien, Bühnenwagen, Transporteinrichtungen, Aufzugsplattformen……

Neben den Einrichtungen für die Dekorationen und Effekte sind die brandschutztechnischen Einrichtungen auf Bühnen und in Bühnenhäusern ein fester Bestandteil der Anlagen.

 

Brandschutztechnik in Bühnen und Sälen sind z.B.

„Eiserner Vorhang“ = Brandabschnittstrennung zwischen Bühnenhaus und Publikumsbereich

Deckenklappen = Rauchabzüge

Regenanlagen,

Sprühflutlöschanlagen,

Sprinkleranlagen = automatische Löschanlagen

Rauch- und Wärmemelder = Alarmierungssysteme zu automatischen Auslösung eines Feueralarmes

Hydranten und Feuerlöscher = zur manuellen Brandbekämpfung

Druckknopfmelder = direkte Durchschaltung zur nächsten Feuerwache

Rigging

„Rigging“ ist die Möglichkeit, durch verschiedene Traversenkonstruktionen die

Dekorationen, das Showlicht, die Beschallungssysteme oder andere benötigte Hängepunkte (z.B. Artistik und Effekte) in einem von den örtlichen Gegebenheiten unabhängigen System aufzuhängen. Die Konstruktionen sind sowohl als aufgehangene Varianten („geflogen“) als auch über Trägerelemente aufgestellt („Ground Support“) realisiert. Traversensysteme werden in jeweils einheitlicher Bauweise in unterschiedlichen Größen / Längen und Belastbarkeiten angeboten. Nur wenige Systeme der Hersteller sind untereinander kompatibel.

Man unterscheidet so genannte Zwei-, Drei- und Vierpunkt- Traversen. Diese Einzelelemente werden unter zu Hilfenahme von Eckteilen und Verbindungselementen zu ganzen Systemen zusammengesetzt bzw. montiert (Baukastenprinzip), dann gehangen, gestellt oder ach beweglich eingesetzt. Die Techniken zum so genannten „Anschlagen“ der Systeme an bestehende Konstruktionen sind Schnellbauweisen mit Kettenzugmotoren und Textilen Rundschlingen und / oder Stahldrahtseile. Es gelten hier besondere Sicherheitsbestimmungen und Belastungswerte, die um ein vielfaches unter der Normalbelastung z.B. der Bauwirtschaft liegen.

Der Vorteil der Traversen liegt eindeutig im geringen Eigengewicht durch Aluminium.

Die Belastbarkeiten eines Traversensystems werden durch den Entwurf, die verwendeten Werkstoffe und die Fertigung bestimmt. Bei der Berechnung der zulässigen Belastungen sind die einschlägigen Regeln der Technik auf alle Bereiche der Traverse (Gurtrohre, Streben, Wandstärke, Verbinder, Verbindungsmittel, Schweißnähte…) anzuwenden.

Anschlagmittel sind alle Materialien und Teile, die eingesetzt werden können, um Traversen mit den entsprechenden Lastaufnahmepunkten zu verbinden. Anschlagmittel müssen der BGV C1 §9 „Tragmittel und Anschlagmittel“ sowie VBG 9a §5 „Kennzeichnung von Anschlagmitteln“ entsprechen.

Häufig verwendete Anschlagmittel sind: Trägerklemme, Schellen mit oder ohne Ringöse, Schekel, Schnellverbindungsglied mit Überwurfmutter nach DIN 56926, Rundschlingen, Hebebänder, Stahlseile, Stahlketten, Keilendklemmen.

Lastaufnahmepunkte sind neben direkten Aufnahmepunkten in Dachkonstruktionen, die Hebezeuge zur Beförderung der Traversenkonstruktionen. Dies können manuelle oder Motorische Kettenzüge sein.

Diese mobilen maschinentechnischen Einrichtungen ermöglichen auf besondere Art und Weise durch die identischen Bauweisen einen gleichlaufenden Hub an mehreren Punkten der Konstruktion. Die Aufhängung erfolgt in zwei Varianten, an Lastschlaufen, entweder die Kettenenden (Haken) werden in der Decke gehangen und die Motoren laufen im „Laufkatzenbetrieb“ nach oben, oder die Motoren sind an festen Punkten an der Decke platziert und am Haken werden die Lastschlaufen der Traversen eingehangen. Alle Einhängungen sind zusätzlich mit Stahlseilen zu sichern!

Bei den Kettenzugmotoren unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Bauarten. Bei dem so genannten BGV C1 (VGB 70) – Motor sind zwei voneinander unabhängig wirkende Motorbremsen eingebaut. Das heißt eine zusätzliche Absicherung gegen den Sturz von Ketten beim Versagen einer Bremse. Diese Züge dürfen ohne zusätzliche Sicherung nach dam Heraufziehen der Last betrieben werden. Alle übrigen Kettenzüge sind mit nur einer Motorbremse ausgestattet und dürfen ausschließlich für das Heraufziehen der Last verwendet werden. Anschließend muss die Last in ein Anschlagmittel (Lastschlaufe oder Stahlseil) abgesenkt werden, so dass der Kettenzugmotor „außer Last“ gebracht wird. Gleiches gilt für Handkettenzüge oder ähnliches (z.B. Flaschenzüge). Zusätzlich müssen diese Lasten zweifach, d.h. mit einem zusätzlichen Stahlseil gesichert werden.

Das Anschlagen (Aufhängen) der Traversen (Art und Weise der Krafteinleitung) ist maßgeblich für den Erhalt der Belastbarkeit und Stabilität der Konstruktion und darf nur von entsprechend qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden.

Mobile Bühnentechnik

Flexible Bühnentechnik ist notwendig, um Individualaufbauten in und an nahezu allen Veranstaltungsorten zu ermöglichen.

Mit mobilen Podestanlagen und Praktikablen, Stufen und Treppen, Showtreppen, Tribünenanlagen, Tanzböden, Bühnenwagen, Bühnenauflagen auf Fahrzeugen, Gerüst- und Traversenkonstruktionen, jeglichen Schreiner- und Schlosserkonstruktionen werden die unterschiedlichsten, flexiblen, mobilen Bühnenaufbauten ermöglicht.

Aushänge wie z.B. Soffitten, Schals, Rundhorizonte o.ä. werden mit den Vorhangsystemen oder direkt den Traversen verbunden. In kurzen Abständen befinden sich an den Stoffen Ösen durch die kurze Leinenbänder zur Befestigung gebunden werden.

Podeste und Podestanlagen sind in der Regel transportfähig auf Transportwagen gelagert und werden unter zu Hilfenahme von Steckfüßen bzw. eines Scherenklappmechanismus beim Aufstellen untereinander gesteckt oder verschraubt. Es gelten auch hier Vorschriften, die ab einer bestimmten Höhe Absturzmaßnahmen (Geländer) erforderlich machen. Die Podeste und Praktikablen sind in der DIN 15920 genormt, so dass die Größen untereinander meist kompatibel sind.

Gerüstbau kommt nur bei großen Tribünenanlagen zum Einsatz, wo sonst unzählig viele Podeste uneffektiv eingesetzt wären.

Mobile Vorhangzugsysteme einschlägiger Hersteller werden als mobile Baukastensätze zum schnellen Auf- und Abbau angeboten, so lassen sich mühelos auf Tourneeproduktionen Theaterbedingungen wie in einem festen Haus schaffen. Aus Holz, Stahl, Dekorationsstoffen, Kunststoffen und diversen Requisiten / Möbeln, die entsprechenden Bau- und Brandvorschriften unterliegen, setzen meist sehr erfahrene, kreative Bühnenprofis die Vorstellungen von Agenturen und Bühnenbildnern um.

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