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29.09.2010

INTERGEO 2010: Geomatiker und Co. – Nachwuchs für den Geo-Trend

Karlsruhe, 29.9.2010. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz beklagt im „Bild“-Interview ein Nachwuchsproblem: Schon jetzt fehlten in Deutschland 60.000 Ingenieure. Das koste die deutsche Wirtschaft rund 12 Milliarden Euro jährlich. So nimmt es nicht wunder, dass auch die boomende Geo-Branche nach jungen Kräften verlangt. Auf der INTERGEO, der international führenden Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, nimmt das Thema Nachwuchs breiten Raum ein. „Zuversichtlich stimmte beispielsweise ein Bericht in der Jugendzeitschrift ,Bravo’ über ,Top-Jobs 2010’ mit dem Geomatiker als ,Trendjob’“, sagt Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne vor der dreitägigen INTERGEO vom 5. bis 7. Oktober in Köln. Der Präsident des veranstaltenden DVW – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement ergänzt: „Hier tragen die gelungene Website arbeitsplatz-erde und die konzertierten Aktionen der Geo-Verbände erste Früchte. Deshalb gibt es auf der INTERGEO auch eine Neuauflage des Verbändeparks als zentralen Anlaufpunkt mit kompetenten Ansprechpartnern für alle Fragen des Berufs.“ Zur 16. Auflage der Kongressmesse unter Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière werden rund 16.500 Fachbesucher aus aller Herren Länder und über 1.200 Kongressteilnehmer erwartet. Der Geomatiker ist nach Inkrafttreten der Verordnung zur Berufsausbildung in der Geoinformationstechnologie am 1. August ein vollkommen neuer Beruf. Die bisherigen Ausbildungsberufe Vermessungstechniker, Bergvermessungstechniker und Kartograph gehen in den Berufen Vermessungstechniker und Geomatiker auf. Die Ausbildung zum Geomatiker beinhaltet Kartographie, Vermessung, Geoinformatik und Fernerkundung. Als Ausbildungsstellen für den Geomatiker kommen Behörden, kartographische Verlage und Anwender von Geoinformationssystemen (GIS) in Betracht.

„Verschwinden des Dipl.-Ing. wurde in Bologna gar nicht verlangt“

Der Geomatiker ist das eine – der „Ingenieur“ das andere. Denn DVW, BDVI (Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure) und VDV (Verband Deutscher Vermessungsingenieure) treiben die Initiative zum Erhalt des akademischen Grades Diplom-Ingenieur voran und befinden sich in bester Gesellschaft.


Die führenden Technischen Universitäten Deutschlands, die TU9, wenden sich dagegen, dass der Abschlussgrad „nun als ein Opfer deutscher Polit-Bürokratie abgeschafft“ werden soll, wie es auf ihrer Website zu lesen ist. Die großen Ingenieur-Schmieden des Landes huldigen dem Diplom-Ingenieur mit der Publikation „Glückwunsch Dipl.-Ing.! Ein Gütesiegel made in Germany wird 111 Jahre alt“ – der Abschlussgrad feiert am 11. Oktober 2010 sein 111. Wiegenfest. Im Essay der Gratulations-Schrift von Sprachkritiker Wolf Schneider heißt es: „So darf man staunen, dass die deutsche Kultusministerkonferenz dem wichtigsten Menschen hinter dem ‚Made in Germany‘, dem Dipl.-Ing., seinen Namen aberkennen wollen. ‚Master of Science‘ soll er in Zukunft heißen, der Reform zuliebe, die die Wissenschaftsminister von 29 europäischen Staaten 1999 in Bologna beschlossen haben. Die Reform ist ja durchaus vernünftig, alle akademischen Abschlüsse soll sie international vergleichbar machen, und alle deutschen Universitäten ziehen mit. Nur: Dass zusammen mit der Einführung des Master of Science der deutsche Titel Dipl.-Ing. verschwinden soll, das wurde in Bologna gar nicht verlangt.“

„YoungGeo“ und „GIS an Schulen“

Während die Fachleute auf der INTERGEO über Für und Wider des „Dipl-Ing.“ diskutieren, nutzen womöglich Ann-Kathrin Hollenhorst, Christian Eling, Martin Krückhans, Julia Langner oder Maximilian Muffert ihre Chance. Die fünf Studenten tragen unter dem Titel „Young Geo – Arbeitsplatz Erde“ ihre prämierten Abschlussarbeiten im Rahmen des INTERGEO-Kongresses vor. Für die Absolventen von Bachelor-, Master- und Diplom-Studiengängen ist der Donnerstag, 7. Oktober, reserviert, eine Gelegenheit, den Vortragsblock von 90 Minuten zu nutzen, um sich potenziellen Arbeitgebern zu präsentieren. Der DVW startete diese Initiative erstmals, möchte die Studenten mittelbar bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützen.
Derweil gewinnt das Thema Geodaten und Geoinformation an den weiterbildenden Schulen im Zeitalter moderner Informationstechnik unter dem Dachbegriff „Geoinformatik“ zunehmend an Bedeutung. Etwa 80 Prozent aller Entscheidungen in Wirtschaft und Verwaltung haben einen Raumbezug und benötigen Geodaten und Geoinformation als Handlungsgrundlage. Beim Wettbewerb „GIS an Schulen“ 2010 waren Beiträge in Form von Karten, Fotos, Reportagen, Schülerzeitungen, Filmen, Internetseiten und dergleichen verlangt, wobei der Kreativität und Originalität der Schüler keine Grenzen gesetzt wurden. Die unabhängige Jury bewertete unter anderem Interdisziplinarität, Nutzen und Nachhaltigkeit des Schüler-Beitrags. Die Preisverleihung und Prämierung der Beiträge findet am Kongress-Donnerstag, ab 9 Uhr, statt. Der DVW lobte zur INTERGEO 2010 Preise für den Schulwettbewerb in Höhe von insgesamt 3.000 Euro aus.

Ticket online kaufen, ausdrucken und ohne Wartezeit in die Fachmesse

Zur INTERGEO, der international führenden Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, können Interessierte ihre Kongress-Anmeldung als auch den Ticket-Erwerb zur Fachmesse online abwickeln. Das INTERGEO Online-Ticketing zur Fachmesse (exklusive Kongress-Eintritt) verspricht einen Preisvorteil von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum regulären Eintrittspreis. Am Ende des Kaufvorgangs kann das Ticket gleich ausgedruckt werden und ermöglicht so ein Express-Zugang ohne Wartezeit an der Kasse.

Der DVW e.V. – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement veranstaltet die INTERGEO vom 5. bis 7. Oktober 2010 in Köln.





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