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15.01.2009

Gheorghe Zamfir, „König der Panflöte“, in Stuttgart

CMT-Partnerland Rumänien wirbt mit dem Virtuosen aus Bukarest / Am Sonntag, 18. Januar, um 11:30 Uhr ein Gratis-Konzert in der Hospitalkirche
Das CMT-Partnerland Rumänien wirbt mit einem besonderen Highlight für die Destination zwischen Donaudelta und Karpaten. Kein geringerer als der „König der Panflöte“, Gheorghe Zamfir, wird sich in diesen Tagen in der Landeshauptstadt die Ehre geben. Zunächst bei der CMT-Gala am Samstagabend vor geladenen Gästen und zusätzlich am Sonntag, 18. Januar, in der Stuttgarter Hospitalkirche, wo der Künstler um 11:30 Uhr ein Gratis-Konzert für seine Fans geben wird.

Mehr als 200 veröffentlichte Alben und CDs, über 40 Millionen verkaufte Tonträger, 90 Gold- und Platinschallplatten, unzählige Auszeichnungen, zahlreiche Tourneen durch alle fünf Kontinente. Was sich liest wie die Biografie eines Rock-Stars, ist die Bilanz des bekanntesten Panflötisten der Welt, Gheorghe Zamfir. Euphorisch als „Reinkarnation des Gottes Pan“ gefeiert, gilt er schon heute als lebende Legende. Bei Zamfir sind sich Musikliebhaber und Musikkritik einig: Er ist der bedeutendste Vertreter eines Blasinstruments, das nur solange eine randläufige Rolle in der Tonkunst spielte, bis Zamfir auf den Bühnen der Welt seinen variationsreichen Zauber entfaltete. Inzwischen blickt der berühmte Panflötist auf 50 Bühnenjahre zurück. Für Gheorghe Zamfir ein halbes Jahrhundert voller spektakulärer Stationen. Seit den Sechzigern führen ihn ausgedehnte Konzerttourneen mit unterschiedlichen Ensembles und Besetzungen rund um den Globus. Ob in Nord- und Südamerika, in China, Südafrika oder Australien, überall findet er ein begeistertes Publikum, das den besonderen Charakter der Panflöte, ihre einzigartige tonale „Sprache“ schätzen lernt, das die mal elegischen, mal temperamentvollen Hirtentöne wie eine musikalische Neuentdeckung in sich aufsaugt. Im deutschsprachigen Raum erinnern sich die Konzertgänger besonders gerne an sein erfolgreiches Programm „Panflöte und Orgel“, mit dem Zamfir in den 70ern und 80ern in allen großen Domen und Kathedralen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zu hören war.



Die künstlerische Bandbreite des Virtuosen ist enorm. Sein Repertoire ist wie ein Brückenschlag zwischen unterschiedlichen musikalischen Welten. Zamfirs Liebe zur Musik der Zigeuner, zur Folklore seines Heimatlandes, schlägt sich in seinem Repertoire ebenso nieder wie seine Wertschätzung für die klassischen Werke von Puccini, Verdi, Mozart oder Schubert. Ausgezeichnet wurde Zamfir u. a. als „Chevalier des Arts et Lettres de France“ und „Most Popular Composer and Artist of the 20th Century“. Auch seine Ausflüge in die populäre Musik, Ausdruck von Zamfirs ausgeprägter Experimentierlust, werden von Kritikern und Fans positiv aufgenommen. Er musiziert mit Bandleader James Last und orientiert sich regelmäßig in Richtung Filmmusik. Er schreibt die Soundtracks zu den Kinostreifen „Mourir à Madrid“ und „Picknick at Hanging Rock“ und liefert für die Blockbuster „Es war einmal in Amerika“, „Kill Bill“ oder „Karate Kid“ moderne Filmmusiken, deren Melodien heute in aller Ohren sind.

1941 in Gaesti in der Nähe der rumänischen Hauptstadt Bukarest geboren, bekam der 14-jährige Gheorghe keinen freien Platz in der Akkordeonklasse des Musik-Lyzeums in Bukarest. Notgedrungen in die Panflötenklasse übergesiedelt, entwickelte der begabte Schüler nicht nur tiefe Liebe, sondern auch ein herausragendes Talent für das klassische Instrument, dass sich der griechischen Sage nach Hirtengott Pan einst aus Schilfrohr schnitzte, um die schönen Nymphen zu beeindrucken. Zamfir beeindruckte schnell nicht nur seine Lehrer am Konservatorium, sondern gewann schon mit 18 Jahren seinen ersten Preis bei einem nationalen Wettbewerb. Ausgebildet auch am Klavier, im Kontrapunkt und in der Ensembleleitung, perfektioniert der Künstler sein Rüstzeug und das Instrument. Um das Repertoire für die Panflöte zu erweitern, verlängert Zamfir das ursprünglich 20-röhrige Blasinstrument auf 22, 25, ja sogar 30 Bambusrohre. Und öffnet damit der Panflöte Dimensionen, die das eher schlichte Instrument bis dahin nie besaß.

1966 hatte Gheorghe Zamfir seine erste Schallplatte veröffentlicht, auf der so berühmte Stücke wie „Doina de Jale“ und „Doina ca de la Visina“ zu hören sind. Die 70er und 80er erleben einen Künstler, der rastlos Tonstudios, Konzertsäle und Kontinente wechselt. 1974 komponiert er die erste „Mass for Peace“ für Panflöte, Chor, Orgel und Orchester, 1976 wird seine Single „Été d’Amour“ einer der Hits des Jahres. Zamfir nimmt mit Orgelbegleitung, kleinen Ensembles und großen Orchestern stilbildende und beispielhafte Tonträger auf, die Eigenkompositionen, klassische und religiöse Werke, ethnische und populäre Musik mit der sehnsuchtsvollen Klangfarbe der Panflöte vermitteln. Er gibt legendäre Konzerte in der New Yorker Carnegie Hall, in der Royal Albert Hall in London, im Pariser Olympia, in Shanghai, Tokio und Kapstadt. Er wird von der japanischen Kaiserin und Staatschefs aus aller Welt empfangen, plaudert in Talkshows von David Letterman und Johnny Carson und gibt im Vatikan für den Papst Kostproben seiner Kunst ab.

In der jüngeren Vergangenheit war Zamfir seltener auf europäischen Bühnen zu erleben. Grund: kontinuierliche Tournee-Reisen und En-suite-Konzerte in den USA, Kanada, Australien und Asien, die zu gigantischen Publikumserfolgen geraten. Jetzt will sich der Solist, Dirigent und Komponist verstärkt auf Auftritte in Europa konzentrieren. Seinen bisherigen Wohnsitz in Kanada hat er aufgegeben. Er lebt inzwischen in Paris und Bukarest und hat in der rumänischen Hauptstadt einen Lehrstuhl für Panflöte. Für künftige Konzerte, gerade im europäischen Raum, verspricht der „König der Panflöte“ eine bunte musikalische Regentschaft. Er wird sich und seine unvergleichliche Klangwelt im sinfonischen Rahmen und mit Kammerorchester präsentieren, aber auch „intimere“ Konzerte im Duett mit Orgel oder Piano, kleiner Folklore- und Percussion-Gruppe geben.




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