Jahresbericht 2017 des Verbandes Deutscher Haarchirurgen für Haartransplantation e.V. Berlin (VDHC)

25.03.2018 | 1594293
Das diesjährige Treffen des „Verbandes deutscher Haarchirurgen - Deutsche Gesellschaft für Haarchirurgie“ fand im Oktober 2017 in Prag statt. Zeitgleich veranstaltete die dem VDHC assoziierte Internationale Dachgesellschaft für Haartransplantation (ISHRS) ihren 25. Jahreskongress. Er setzte mit über 600 Teilnehmern aus allen Kontinenten neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung für Ärzte, die sich mit Haartransplantationen beschäftigen.

Haartransplantationen werden weltweit und auch in Deutschland immer beliebter. Das liegt vor allem an den neuen mikrochirurgischen Methoden, die zu natürlichen Ergebnissen führen. Die ISHRS hat mittlerweile über 1000 ärztliche Mitglieder aus 70 Ländern. Eine aktuelle Mitgliederbefragung der ISHRS, an der sich 300 Ärzte beteiligten, ergab beeindruckende Zahlen: Weltweit wurden zirka 600 000 Haartransplantationen im Jahr 2016 durchgeführt, davon etwa 80 000 in Europa. Das ist eine Steigerung um 40% im Vergleich zum Jahr 2014. Etwa die gleiche Anzahl an Haartransplantationen werden geschätzt von Nichtmitgliedern der ISHRS durchgeführt. Etwa 85% der Patienten waren Männer, 15% Frauen. In beiden Gruppen waren 60% der Behandelten zwischen 30 und 49 Jahren alt. Der Anteil an „FUE Haartransplantationen“ (Follicular Unit Exzisionen, punktuelle Entnahme einzelner Haareinheiten) lag bei 52%, der Anteil an „FUT Haartransplantationen“ (Hautentnahme mit mikroskopischer Vereinzelung der enthaltenen Haareinheiten) lag bei 48%. Regional gibt es jedoch abhängig von den jeweiligen Haartypen große Unterschiede, da „FUT- Transplantationen“ bei feinem Haar schonender und ergiebiger sein können. Für die Patienten ist es vorteilhaft, wenn die Haarchirurgen mit ihrem Team beide Entnahmetechniken beherrschen.

In Prag fanden auch Diskussionsrunden, Plenarvorträge und Workshops für Arzte und ihre Assistenten statt. Eine umfangreiche Industrieausstellung stellte zahlreiche Mikroinstrumente zur Haartransplantation vor, von Spezialpinzetten über Lupen und Mikronadeln bis hin zu Roboter-assistierten Operationssystemen.
Bemerkenswert war die Vielzahl an neuen Geräten zur Einzelentnahme der Haarwurzeln (FUE), um die Nachteile der fragilen FUE-Transplantate gegenüber den robusteren FUT-Transpantaten möglichst auszugleichen. Ziel ist eine schonende Exzision der Haareinheiten, um eine Haarwurzelverletzung zu vermeiden und Follikel mit möglichst viel Umgebungsgewebe zu gewinnen. Dies könnte durch neue Hohlnadeln („Mikropunches“) mit weniger scharfen Schnitträndern gelingen. Da die durch einzelne Exzision gewonnenen FUE-Transplantate im Vergleich zu FUT-Transplantaten dünner und verletzlicher sind, könnte die Verwendung von Implanterstiften zum Einsetzen der Haarwurzeln in die Kopfhaut gegenüber Pinzetten schonender sein. Jedoch sind für feines Haar geeignete Implanter erst in der Erprobung. Die verschiedenen Techniken wurden im Vorfeld des Weltkongresses bei einem dreitägigen Live- OP- Workshop der ISHRS in Polanica Zdroj (Polen) an unterschiedlichen Patienten demonstriert. Es zeigte sich, dass es nicht in erster Linie auf die Finessen der Geräte, sondern vor allem auf das manuelle Geschick der Haarchirurgen ankommt. Genauere Aussagen werden von Studien einer ISHRS Task Force erwartet.



Weitere Themen des Ärztetreffens waren die Kombination von FUT und FUE- Entnahmen für eine größere Ausbeute an Haartransplantaten, um wegen der begrenzten Spenderfläche am Hinterkopf (Haarkranz) ein unästhetisch ausgedünntes Spenderareal zu vermeiden. Ergänzend wurden erörtert und vorgestellt: Medikamentöse Therapien (Minoxidil, Finasterid u.a.), die Kopfhautbehandlung mit Plättchen-reichem Plasma aus Eigenblut (PRP), Low Level Laser Therapie, Prostaglandine und Skalp- Mikropigmentierung sowie neue Aspekte der Forschung zu Ursachen und Therapie von Haarausfall (Vorträge renommierter Haarforscher wie Claire Higgins, Ralf Paus und Antonella Tosti). Die zellbasierte Therapie mit Stammzellen lässt weiter auf sich warten, ebenso neue Medikamente oder Gentherapien.

Der Verband der deutschen Haarchirurgen VDHC wurde mit einer Jubiläumsplakette zum 25jährigen Bestehen der ISHRS ausgezeichnet. Auf dem VDHC-Jahrestreffen wurde von den Ärzten betont, dass auch die deutschen Haarchirurgen die ISHRS- Medienkampagne „The doctor performs the Surgery“ unterstützen. Denn eine nachhaltig erfolgreiche Haarwurzelverpflanzung erfordert viel Erfahrung, medizinisches Wissen und chirurgisches Können. Haarfollikel sind empfindliche Mikroorgane, die nur begrenzt zur Verfügung stehen. Operationen, die von Laien oder von nicht in Deutschland zugelassenen Ärzten und Personal durchgeführt werden, stellen eine Gefahr für die Patienten dar.

Für das Gelingen einer Haartransplantation entscheidend ist die persönliche Beratung, Voruntersuchung, Planung, Durchführung und Nachbehandlung durch einen in der Haartransplantation jahrelang erfahrenen Facharzt, gemeinsam mit seinem ausgebildeten Team. Dazu hat der VDHC Leitlinien zur Qualitätssicherung erstellt.




weiterführende Infos / Links :
Verband Deutscher Haarchirurgen e.V.
Stromstraße 4
D - 10555 Berlin
Tel.: 030 /740 744 740
Fax.: 030/740 744 755
info@vdhc.de

Anmerkungen:



Firma: Trichomed

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Andreas Finner
Stadt: Berlin
Telefon: 0308609860

Art des Inhalts: Messeinformation
Keywords (optional):
Haartransplantation, FUT, FUE, Haarausfall, Haarsprechstunde, Eigenhaa ...


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Über den Autor

Der Verband Deutscher Haarchirurgen e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Interessierten das Wissen und die Erfahrung von Ärzten bereitzustellen, die sich seit vielen Jahren intensiv mit Haartransplantationen beschäftigen. Aufklärung, Information und Beratung sind beste Voraussetzungen für den Patienten, der sich möglicherweise einer Haartransplantation unterziehen möchte.
Der Verband Deutscher Haarchirurgen e.V. hat folgende Aufgaben:
Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Haartransplantation
Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Vereinigungen im In- und Ausland
Förderung medizinischer Fort- und Weiterbildung von Ärzten
Information, Beratung und Unterstützung von Interessenten & Patienten
Förderung seriöser medizinischer Verfahren und Methoden mit geringstmöglichem Risiko und Langzeiterfolgsaussichten


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