Schlussbericht Talents

19.12.2008 | 68522
Yenn, Luxus und Lifestyle für alle: Designnachwuchs positioniert sich auf internationalem Markt
Aufmerksamkeitsstarke Talents auf der Ambiente 2008


So unterschiedlich ihre Erwartungen, Hoffnungen und auch Erfahrungen waren, ein Fazit gab es von jedem der Nachwuchsdesigner bei den Talents in Frankfurt zu hören: „Das Interesse ist riesig!“ Mit Teilnehmern aus elf verschiedenen Ländern sorgte die Talents-Sonderschau auf der diesjährigen Ambiente vom 8. bis 12. Februar für einen inspirierenden Mix aus unterschiedlichen Kulturen und Designidentitäten.

„Dieses Möbel haben wir extra für unseren Auftritt bei den Talents in Frankfurt entworfen“, sagt Siriluck Agukitkul von Yenndesign. Das durch Leuchten im Boden illuminierte Regal hält Bücher oder CDs durch Kunststoffschnüre fest im Griff und vermittelt Ordnung, Ruhe und Leichtigkeit zugleich. Das entspricht ganz der Philosophie des in Asien bereits mehrfach ausgezeichneten Labels. Die Designerin erklärt: „Yenn ist in der Hitze Thailands ein wichtiges Wort. Es bedeutet frisch, kühl, ruhig – das ist das, was unser Design ausmacht.“ Passend dazu haben die drei Gestalter Agukitkul, Puapairoj und Srichan einen Ventilator als Logo gewählt. Mit ihrem speziellen Entwurf für die Ambiente möchten sie in Europa ihr Können unter Beweis stellen. „Die Arbeit hat sich gelohnt, das Interesse an unseren Ideen ist groß“, lächelt Agukitkul.

Etwas weiter am Anfang der Karriere steht Steffi Auffenbauer. „Ich sehe meinen Messeauftritt in erster Linie als eine Art Marktrecherche.“ Auffenbauer diplomierte zum Thema „Schokolade und Porzellan“. Beide Rohstoffe galten seit jeher als Luxusgüter und erleben derzeit ihre Renaissance. In zwei Produktserien inszeniert die junge Keramikdesignerin das weiße Gold und den dunklen Genuss als sinnliches Doppel, als kostbare Augen- und Gaumenschmeichler. Dünnwandige Schokoladenschälchen werden auf feine Porzellanschleifen, Kelche oder Dessertteller gesteckt und dienen als luxuriöse Serviergefäße für Süßspeisen. Gläser für Brandy, Sherry oder Dessertwein bieten den Aperitif oder Digestif in Kombination mit kräftigen Schokoladenspezialitäten an: der Glaskelch sitzt auf einer Art bauchigen Glocke, in der die Schokolade wie in einer Vitrine präsentiert wird. „Ich wollte kleine, feine Luxusartikel gestalten. Das Feedback ist enorm! Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass ich zwei unterschiedliche Branchen dazu bringen muss, eng miteinander zusammenzuarbeiten: Ich muss sowohl einen Lebensmittelhersteller überzeugen, als auch jemanden aus der Tableware-Branche finden“, erklärt Auffenbauer und fügt hinzu: „Es gibt durchaus ein paar Interessenten, die den Versuch wagen wollen. Die Nachrecherche wird zeigen, ob diese Kontakte halten, was sie versprechen.“



Die Produktdesignerin Dési Doell zeigt sich überrascht über die große Nachfrage: „An einen übermäßigen Erfolg hatte ich nicht geglaubt. Ich dachte ein Packaging-Design-Thema wie mein Projekt geht auf dieser Messe eher unter.“ Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rücken aber inzwischen durchaus Designansätze in den Fokus, die sich bewusst mit den Wünschen und Bedürfnissen älterer Menschen auseinandersetzen. Die Nachfrage nach Produkten, die ein- und nicht ausgrenzen und deren Attraktivität altersunabhängig ist, steigt mit einer selbstbewusst alternden Generation. Mit dem Projekt „Packagingdesign 4 All“ entwickelte Doell verschiedene raffinierte Flaschenverschlüsse, die das Öffnen auch für ältere Hände ohne großen Kraftaufwand ermöglichen. Dass es keinen Widerspruch zwischen der Problematik des Alterns und Lifestyle-Produkten gibt, beweist das große Interesse an Doells Alltagshelfern. „Es wird an Werbemittel gedacht oder auch an Lifestyle-Getränke. Viele Anfragen kommen aus Amerika“, resümiert die Designerin.

Ein Wiedersehen mit Produkten ehemaliger Talents-Teilnehmer ist auf der Messe nicht selten. Ein kleiner, gut besuchter Stand in Halle 6.1 präsentiert „Bruce – den ersten Blumenkasten, der grillen kann“. Produktdesigner Henrik Drecker stellte 2006 auf dem Talents-Areal mit „Bruce“ den Prototypen für einen Balkon-Grill vor. Als Anthony Garcia den jungen Designer kennen lernte, war er von der Idee so überzeugt, dass er alles Notwendige in die Wege leitete, um aus diesem Prototypen ein Produkt werden zu lassen. „Es ist nahezu unglaublich, vor welche Herausforderungen dieser Grill den TÜV gestellt hat. Ein halbes Jahr haben wir gebraucht, bis wir alle Einzelheiten klären konnten“, erinnert sich Garcia, bei dem die Exklusivrechte für den europaweiten Vertrieb liegen, lachend. Geplant sind nun unter anderem eine Edelstahl- und eine Elektrogrillvariante.

Jürgen J. Burk von „artificial“ traf ebenfalls eine gute Entscheidung als er das „Sketchpet“ der beiden Designer Gisela Margin und Thies Wulf, Talents-Teilnehmer auf der Ambiente 2007, in sein Programm aufnahm. „Diese Notizbücher zählen zu unseren erfolgreichsten Produkten“, erklärt „artificial“-Inhaber Burk. „Wir vertreiben international, viel nach Australien und Amerika.“

Seit 2001 bietet die Messe Frankfurt mit dem Förderprogramm Talents jungen Designern aus aller Welt eine kostenfreie Präsentationsmöglichkeit, in diesem Jahr trafen über 150 Bewerbungen aus 33 Ländern ein. Ein Schwerpunkt lag im Bereich Südostasien, aber auch Polen, Schweden, die Schweiz und die USA waren vertreten. Längst hat die Präsentationsplattform auf dem Sonderareal in Halle 6.1 mit ihren 20 Messeständen einen festen Platz im Messeangebot und wird als Kontaktbörse hoch geschätzt. Die Ambiente ist die größte internationale Konsumgütermesse und das Talents-Areal für viele Messebesucher und Aussteller eine attraktive Möglichkeit, den engen Austausch mit der jungen Designszene zu pflegen.

2009 findet die Ambiente vom 13. bis 17. Februar auf dem Frankfurter Messegelände statt.

Hinweis für Redaktionen:
Weitere Informationen zur Ambiente sowie Fotomaterial in Druckqualität finden Sie unter www.ambiente.messefrankfurt.com.

Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Die Messe Frankfurt ist mit 423 Millionen Euro Umsatz und über 1.400 Mitarbeitern weltweit das größte deutsche Messeunternehmen. Der Konzern besitzt ein globales Netz aus 14 Tochtergesellschaften, fünf Niederlassungen und 48 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in über 150 Ländern für ihre Kunden präsent. An mehr als 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen "made by Messe Frankfurt" statt. Im Jahr 2007 organisierte die Messe Frankfurt insgesamt 113 Messen, davon 69 im Ausland. Auf den 578.000 Quadratmetern Grundfläche der Messe Frankfurt stehen derzeit neun Hallen und ein angeschlossenes Kongresszentrum. Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com




Firma: Messe Frankfurt GmbH

Kontakt-Informationen:
Stadt: Frankfurt
Telefon: 069/7575-0



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