Reinraum-Trends: von Innovation zu Substitution

04.09.2012 | 713176
Höhere Anforderungen, neue Materialien und Anwendungsgebiete: Reinräume stellen in immer mehr Industrien eine der wesentlichen Hilfstechnologien dar. Welche Trends und Märkte sich in naher Zukunft als die wichtigsten entwickeln, wird auf der Cleanzone branchenübergreifend diskutiert. Die internationale Fachmesse mit Kongress geht am 24. und 25. Oktober 2012 in Frankfurt am Main an den Start.

Dampfmaschine, Eisenbahn, Automobil, Telefon, PC: In den sogenannten „Kondratjew-Zyklen“ haben große Innovationen die Welt maßgeblich verändert. Zwar sind sich die Trend-Experten derzeit noch nicht 100-prozentig einig, welche Technologie ausschlaggebend für den jetzt beginnenden Zyklus sein wird, eines ist jedoch sicher: Reinräume spielen in nahezu jeder Hightech-Branche eine wesentliche Rolle - und sind daher unmittelbar an der kommenden Innovationswelle beteiligt.

Innovationen und neue Materialien
Ein starker Treiber für die Reinraumtechnologie bleibt der anhaltende Trend zur Miniaturisierung wie etwa in der Raum-, Luft-, Halbleiter- und Nanotechnologie. Die sich auf diesen Gebieten ständig neu entwickelnden Möglichkeiten und Anforderungen inspirieren die Reinraumtechnologie selbst zu Innovationen: Reinraumzonen statt ganzer Reinräume, effektivere Kombination verschiedener Reinraum-Klassen oder kleinere, flexibel einsetzbare Reinräume sorgen dafür, dass sich deren Einsatz in immer mehr Branchen rechnet. Reinräume mittlerer Klassen finden beispielsweise schon jetzt verstärkt Verwendung in der Automobilindustrie, unter anderem bei der Produktion von hochedlen Innenausstattungen oder Lackierungen. Der Grund ist einfach: Der Anspruch der Kunden an das Design der Edel-Marken steigt und die Industrie ist gefordert, mit überzeugender Qualität zu antworten.

Ebenfalls ein starker Trend ist die voranschreitende Substitution von Materialien: Insbesondere in der Pharma-, Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie gewinnt der Einsatz von Kunststoff weiter an Bedeutung für Produkte wie Verpackungen, Ampullen, Spritzen o.ä. Medizintechnische Innovationen wie bioresorbierbare Implantate oder Semicoated-Linsen für die minimalinvasive Chirurgie setzen hierbei höchste Maßstäbe. Allerdings stellt gerade die Herstellung bzw. Verarbeitung von Kunststoff eine besondere Herausforderung für die Reinraumtechnologie dar. Probleme wie Wärmeentwicklung, der Einsatz von Schmierölen oder die zum Reinraum konträr laufenden Luftströme müssen gelöst werden. Neue Ideen und Standards sind gefragt. Daher eröffnen sich aktuell für die Experten auf diesem Gebiet beste Chancen auf den internationalen Märkten.



Herausforderung Zulieferer
Onkologie, Krankenhaushygiene, Biopolymere, multifunktionale Proteine, Luftfahrt- oder Halbleitertechnologie - über alle Einsatzgebiete hinweg sehen sich die verschiedenen Industrien, aber auch die Planer von Reinräumen mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Einige der wichtigsten sind die weltweit steigenden Qualitätsansprüche der Kunden sowie die steigende Nachfrage nach lupenreinen Produkten aus dem Reinraum. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Hersteller gezwungen, die eigene Produktion und gegebenenfalls die Zulieferer beständig zu kontrollieren und zu optimieren. Dazu bestimmen gerade für pharma- und medizin-technische Produkte immer schärfer werdende gesetzliche Anforderungen den internationalen Markt und führen außerdem zu wesentlich härteren Produkthaftungen, die die gesamte Herstellung betrifft. In der Folge sind auch immer mehr zuliefernde Unternehmen gefordert, Lösungen zu finden, in Reinräumen zu produzieren und zu verpacken.

Cleanzone - eine für alle Branchen
Entscheider aus den Bereichen Chemie, Medizin, Pharma, Lebensmittel, Nano-, Optik- und Lasertechnologie, Mikroelektronik, Automobil, Luft- und Raumfahrttechnik: Die Cleanzone in Frankfurt ist der neue Termin für alle Unternehmen und Branchen, die Reinräume bereits einsetzen oder jetzt planen, dies zu tun. Am 24. und 25. Oktober bringt sie dafür die relevanten Wirtschafts- und Querschnittsbereiche zusammen. An zwei Tagen präsentieren sich auf der Fachmesse Hersteller von Reinraumanlagen und -technik, Baukomponenten und Verbrauchsmaterialien sowie Universitäten und Hochschulen. Aussteller sind unter anderem Unternehmen wie BSR, CAS Clean-Air-Service, Colandis, Hydroflex, Kimberly-Clark, PPS Pfennig und WISAG.

Der begleitende Fachkongress liefert wissenschaftlich fundiertes und herstellerunabhängiges Wissen internationaler Experten, darunter Koos Agricola (ICCCS International Confederation of Contamination Control Societies), Dr. Udo Gommel (Fraunhofer IPA), Conor Murray, (3dimension Cleanroom und Vorsitzender der Irischen Reinraumgesellschaft), Joachim Ludwig (Colandis), Gabriele Schmeer-Lioe (Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf) sowie Florian Dittel (Dittel Engineering).

Partner der Cleanzone sind unter anderem die Reinraum-Akademie GmbH, die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, die International Confederation of Contamination Control Societies (ICCCS) sowie das Deutsche Reinrauminstitut e.V. (DRRI). Als Medienpartner unterstützen die Fachpublikationen Cleanroom Magazin, Cleanroom Technology, Contamination Control Report, Chemie Plus, Device Med, Gesundheit Adhoc, Pharma+Food, Pharma Produktion, Reinraum Online und ReinRaumTechnik.




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Über den Autor

Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Die Messe Frankfurt ist mit 467,5 Millionen Euro Umsatz und weltweit 1.725 Mitarbeitern das größte deutsche Messeunternehmen. Der Konzern besitzt ein globales Netz aus 28 Tochtergesellschaften und rund 50 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in mehr als 150 Ländern für ihre Kunden präsent. An über 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen „made by Messe Frankfurt“ statt. Im Jahr 2011 organisierte die Messe Frankfurt 100 Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland.
Auf den 578.000 Quadratmetern Grundfläche der Messe Frankfurt stehen derzeit zehn Hallen und ein angeschlossenes Kongresszentrum. Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.


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