Personal in der Veranstaltungstechnik

Die Mitarbeiter, egal aus welchem Berufszweig kommend und in welchem Gewerk der Veranstaltungstechnik eingesetzt, sind in fast allen Fällen außergewöhnlich motiviert. Das liegt einerseits in der Aufgabe kreativ und abwechslungsreich arbeiten zu können, andererseits darin begründet, unmittelbar hinter den Kulissen für die im Rampenlicht stehenden Stars, Topkünstler oder sonstige in der Öffentlichkeit stehende Personen die technische Voraussetzungen zu schaffen.

 

Die Unregelmäßigkeit der Arbeit und der Arbeitszeit wird in vielen Fällen sogar als angenehm empfunden. Der Zauber um das technische „gewusst wie“ ist ein großer Reiz für Einsteiger. Einmal von der Branche fasziniert kommen nur wenige wieder davon los. Quereinsteiger aus fast allen Berufen, Leute, die Ihre Studien abbrechen kehren meist niemals wieder in die einmal verlassene Branche zurück.

Die gezielten Ausbildungen in der Veranstaltungstechnik bestehen erst seit einer kurzen Zeit. Viele verschiedene Fortbildungslehrgänge gaben in der Vergangenheit den Mitarbeitern in Theatern, Hallen, Studios und von Dienstleistern / Verleihern der Branche das notwendige Fachwissen.

Nachfolgend sollen einige Berufe und gern verwendete Berufsbezeichnungen etwas erläutert werden. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Bühnen-/ Studio-/ Theatermeister

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus Holz- bzw. Metallberuf mit Zusatzqualifikation und staatl. Prüfung / Befähigungsnachweis zu „Bühnentechnischen Vorstand“

Einsatz: Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, Agenturen, Verleiher, Dienstleister

Bühnen-/ Veranstaltungstechniker

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus Holz- bzw. Metallfachkraftberufen oder ohne Abschlüsse

Einsatz: Besitzen meist genaue Ortskenntnis, sind teilweise sehr erfahrene Mitarbeiter in festen Häusern, Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, auch Verleiher und Dienstleister

Veranstaltungsoperator

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus allen Bereichen mit Zusatzqualifikation und Abschluss eines Lehrgangs

Einsatz: Meist freie Techniker bei Verleiher und Dienstleister

 

Stagehand oder Helfer

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus allen Bereichen

Einsatz: Werden überall gebraucht um einfachste, schnell anzulernende Tätigkeiten, Be- und Entladen, Bestuhlen usw. durchzuführen. Meist auf Bühnen, in Theatern, Mehrzweckhallen, Studios, Dienstleiser

Rigger (auch Head Rigger, Sachkundiger für Veranstaltungsrigging)

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus allen Bereichen mit Zusatzqualifikation und Abschluss eines Lehrgangs oder anderer Akademien (IHK).

Einsatz: Werden überwiegend bei Verleihern eingesetzt um Traversenkonstruktionen aufzubauen. Sie sind für die Fach- und Sachgerechte Ausführung sowie die zulässige Belastbarkeit der Konstruktionen verantwortlich

Bühnen- oder auch Studiobeleuchtungsmeister

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus Elektro- bzw. Metallberuf mit Zusatzqualifikation und staatl. Prüfung / Befähigungsnachweis zum „Bühnentechnischen Vorstand“

Einsatz: Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, Agenturen, Verleiher, Dienstleister

Beleuchter

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus verschiedensten Berufen (Stellwerksbeleuchter bedient das Lichtstellpult)

Einsatz: Besitzen meist genaue Ortskenntnis, sind teilweise sehr erfahrene Mitarbeiter in festen Häusern, Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, auch Verleiher und Dienstleister

Lichtdesigner

Meist Beleuchtungsmeister mit Zusatzlehrgängen bzw. begabte kreative Techniker, die einen Studiengang verschiedener Einrichtungen absolvieren. Jedoch nennen sich viele Beleuchter Lightdesiner um ihre künstlerischen Fähigkeiten zu bewerben.

Einsatz: Bühne, Theater auch Verleiher und Dienstleister, Agenturen

Tontechniker

technisch handwerklich, meist Quereinsteiger aus den Bereichen Elektrotechnik / Elektronik / IT ohne oder mit Zusatzqualifikationen und der Lehrgängen der verschiedenen Anbieter.

Einsatz: Sind teilweise sehr erfahrene Mitarbeiter in festen Häusern wie Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, auch Verleiher und Dienstleister

Tonmeister (FH)

Ausbildung / Studium zum Tonmeister an verschiedenen Musikhochschulen (eher musikalische Ausbildung)

Einsatz: In den überwiegenden Fällen an Konzerthäusern, Opernhäuser, Musikstudios, Rundfunk- und Fernsehanstalten und als frei buchbare Mitarbeiter bei Projekten für Dienstleister tätig.

Toningenieur (FH)

Ausbildung / Studium zum Toningenieur an verschiedenen technischen Hochschulen und am Institut für Rundfunktechnik IRT (eher technische Ausbildung).

Einsatz: In den überwiegenden Fällen an Konzerthäusern, Opernhäuser, Musikstudios, Rundfunk- und Fernsehanstalten.

Toningenieur (SAE)

Die „School of Audio Engeneering“ bildet meist erfahrene Quereinsteiger der Audiobranche berufsbegleitend aus.

Einsatz: Sind teilweise sehr erfahrene Mitarbeiter in festen Häusern wie Bühnen, Theater, Mehrzweckhallen, Studios, auch Verleiher und Dienstleister

Sounddesigner

technisch handwerklich, Quereinsteiger aus den Bereichen Elektro / Elektronik ohne oder mit Zusatzqualifikationen und Lehrgängen. Jedoch nennen sich viele Tontechniker / Tonmeister Sounddesigner um ihre künstlerischen Fähigkeiten zu bewerben.

Einsatz: Meist in produzierenden Tonstudios (Film) und als frei buchbare Mitarbeiter bei Projekten für Dienstleister tätig.

Fachkraft für Veranstaltungstechnik (IHK)

Mit der Fachkraft der Veranstaltungstechnik wurde 1998 ein bundeseinheitlicher, staatlich anerkannter Ausbildungsberuf geschaffen, der den gestiegenen Anforderungen in den Kultur- und Medienbereichen Rechnung trägt. Die Ausbildung soll traditionelle, spezialisierte Berufe wie Bühnentechniker, Montagehandwerker, Messebauer, Eventtechniker, Beleuchter und Tontechniker in einem neuen, umfassenden Berufsbild zusammenführen. Grund ist die immer weiter zunehmende Komplexität der heutigen Veranstaltungstechnik, die vielseitig qualifiziertes Personal erfordert. Ein interessanter, vielfältiger Beruf mit guten Zukunftschancen, der vielen Unternehmen und Institutionen der Veranstaltungsproduktion die Möglichkeit gibt, ihre Effektivität im technischen Bereich zu steigern. Die dreijährige, praxisorientierte Ausbildung kann in allen Veranstaltungs- und Produktionsbetrieben sowie in Unternehmen der Fachbranche absolviert werden, die die Ausbildungsvoraussetzungen erfüllen.

Meister für Veranstaltungstechnik (IHK)

Der Meister, die Meisterin für Veranstaltungstechnik in den Fachrichtungen Bühnen/Studios, Beleuchtung und Hallen ist speziell für die Leitung von kleineren bis mittleren Organisationseinheiten mit hohen technischen Anforderungen in den veranstaltungstechnischen Bereichen von Theater, Studios, Hallen, Versammlungsstätten allgemein und freien Produktionen vorgesehen. Diesen anerkannten Fortbildungsberuf gab es bis vor wenigen Jahren nicht.

Der erfolgreiche Abschluss der Prüfung zum „Meister/in für Veranstaltungstechnik“ ist nicht nur fachliche Voraussetzung um selbständig Führungsaufgaben in Versammlungs- und Produktionsstätten übernehmen zu können, sie ist zugleich die Befähigung für Leitungs- uns Aufsichtsaufgaben im sinne der einschlägigen Sicherheitsvorschriften.

„Meister/innen für Veranstaltungstechnik“ sind die Spezialisten und Schrittmacher in den mittleren Führungsebenen; sie tragen im operativen Veranstaltungsmanagement eine hohe Verantwortung.

Dipl. Ing. für Veranstaltungstechnik (FH und BA)

Ein breit angelegtes Grundlagenstudium in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Veranstaltungstechnik und Betriebskunde bildet mit dem notwendigen Praxisbezug die Basis des Studiums. Hinzu kommt die Vermittlung von Kenntnissen im künstlerischen Bereich von Kulturproduktionen. Beides sind unverzichtbare Voraussetzungen für eine fachlich und persönlich kompetente Führungskraft. Der Diplomingenieur Theater- und Veranstaltungstechnik erfüllt damit und in Verbindung mit einer entsprechenden Praxis die Anforderungen an eine Führungskraft in der Veranstaltungstechnik. Nach zwei Jahren Berufspraxis kann der Befähigungsnachweis beantragt und erteilt werden (bühnentechnischer Vorstand).

Inspizienten

Ursprünglicher Begriff aus dem Theater. Der Inspizient ist bei einer Theateraufführung für die Koordination / Steuerung von Licht, Ton, Umbauten (Verwandlungen) auf der Bühne, das pünktliche erscheinen der Künstler auf der Bühne verantwortlich. Über ein so genanntes Inspizientenpult stehen ihm in besonderer Weise elektroakustische Rufmöglichkeiten (Gong oder Durchsagen) auch in Gruppierungen in die verschiedenen Räumlichkeiten eines Hauses zu Verfügung. Ein Inspizient ist für das pünktliche Zusammentreffen aller an einer Produktion beteiligten Mitwirkenden und Technik sowie des Publikums verantwortlich.

Lichtsetzender Kameramann

Funktionsbezeichnung, meist erfahrener Beleuchtungsmeister und Lichtdesigner, die in Vorbereitung einer Kameraübertragung die Verantwortung und Steuerung für das „Einleuchten“ (Ausrichten und Intensität der Beleuchtung/Scheinwerfer) übernehmen.

Einsatz bei Großbildprojektionen oder Fernsehproduktionen, Film

Diese Liste ließe sich in den Bereichen der Event- und Broadcastbranche, der Theater usw. beliebig fortsetzen.

Vom Kameramann bis zum Regisseur, vom Aufnahmeleiter zu Kabelhilfe, auch gibt es in der Veranstaltungstechnik einige Berufs- und Funktionsbezeichnungen die hier nicht erwähnt wurden.

Das Personal und die Technik der Veranstaltungstechnik sind immer in einen guten Zusammenhang zu bringen. Eine gute Abstimmung zwischen den Beteiligten und das gegenseitige Verständnis für die Umsetzung der unterschiedlichen Aufgabenstellungen sind Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Event.

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